H² sehr oft

Mit Wasserstoff in die "Energiewende"

Wasserstoff (H²) gilt als wichtiger Rohstoff für das Gelingen der "Energiewende", deren schnelle Umsetzung in Anbetracht des Klimawandels Bedeutung hat. Da bei seiner Verbrennung keine Abgase entstehen, wird Wasserstoff zunehmend als emissionsarmer/freier Energieträger bezeichnet. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland zu einer Wasserstoffwirtschaft umzubauen und eine Vorreiter-Position im internationalen Wettbewerb zu übernehmen.

Nationale Wasserstoffstrategie

Die unter der Federführung des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitete Nationale Wasserstoffstrategie erhielt von den Umweltverbänden nicht nur Applaus. Insbesondere das Fehlen von klaren Nachhaltigkeitskriterien wurde gerügt. Denn bei dem weltweit steigenden Interesse an der Wasserstoffnutzung ist ein möglichst geregelter nachhaltiger Ausbau des Wertschöpfungsnetzes unter einheitlichen Nachhaltigkeitskriterien sehr wichtig.

Normungsgremium "nachhaltiger Wasserstoff"

Dies soll nun das DIN-Gremium NA 172-00-10-01 GAK "Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoff und Wasserstoffderivate" klären. Anders als es der Titel suggeriert, wird bei dieser Norm nicht nur "grüner H²" betrachtet, sondern alle in der Praxis gängigen Herstellungsarten des Wasserstoffes. 

Dieses Vorgehen ist essenziell, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Energiewende zu gestalten. Dabei ist es schwierig, die Balance zwischen Erhöhung der Marktattraktivität von Wasserstoff zum Um- und Ausbau der globalen Infrastruktur und einer inklusiven, gerechten und ökologischen Transformation zu erreichen.

Die Aufgabe des NA 172-00-10-01 GAK ist die Erstellung einer DIN-Norm in deutscher und englischer Sprache, welche die grundlegenden Begriffe und Konzepte der Nachhaltigkeit in Bezug auf Wasserstoff und Wasserstoffderivate erläutern soll. Damit soll die Bewertung der Nachhaltigkeitskriterien erleichtert werden.

Wie "nachhaltig" ist der Prozess?

Allerdings: Dieses nationale Projekt legt keine Schwellen oder Grenzwerte fest und beschreibt keine konkreten Prozesse und Produktionsverfahren. Die Übereinstimmung mit den Inhalten des Norm-Projektes bedingt nicht die Nachhaltigkeit von Produkten und Prozessen.

Das bisher bestehende Energiesystem ist von großen Ungerechtigkeiten und Ausbeutungsverhältnissen geprägt. Deshalb kann diese Norm einen ersten Schritt zur Nachhaltigkeit beitragen auch wenn mit diesem Instrument ein "Greenwashing" der in diesem Markt agierenden Wirtschaftsunternehmen nicht komplett auszuschließen ist.

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